Der ultimative Quick Pickle Guide · Eat this! Foodblog für gesunde vegane Rezepte (2024)

August und September ist bei uns „Pickle-Zeit“. Es gibt frisches, leckeres Sommergemüse in Hülle und Fülle und wir versuchen so viele der genialen Aromen so lange wie möglich haltbar zu machen und den Sommer auch an trüben Herbst- und Wintertagen noch etwas länger auszukosten.

Klar, es gibt davon auch jede Menge fertig zu kaufen und du fragst dich vielleicht, warum du jetzt wegen ein paar eingelegten Gurken ausflippen und dich in die Küche stellen solltest?

Aber schau doch mal! Das Angebot an regionalem und superschönem Gemüse ist gerade unglaublich groß. Bunte Beten, knackige Bohnen und feinste Habaneros findet man nicht in jedem Einmachglas – und vom Geschmack brauchen wir erst gar nicht zu reden.

Der ultimative Quick Pickle Guide · Eat this! Foodblog für gesunde vegane Rezepte (1)
Der ultimative Quick Pickle Guide · Eat this! Foodblog für gesunde vegane Rezepte (2)

Angefangen hat der Hype bei uns letztes Jahr, als Jörgs Papa in seinem Garten haufenweise mexikanische Minigurken geerntet hat und wir diese Mengen gar nicht auf einmal wegfuttern konnten.

Also haben wir einige davon schnell und einfach eingelegt, hübsch ins Regal gestellt und eine Zeit lang einfach vergessen. Als wir aber ein Glas geöffnet und zum ersten Mal probiert haben, waren wir wirklich von den Socken. OMG, waren die lecker!

Der ultimative Quick Pickle Guide · Eat this! Foodblog für gesunde vegane Rezepte (3)

Flippe doch einfach mal mit aus und lege ein, was dich auf dem Wochenmarkt anlacht. Je bunter, desto besser. Wie wäre es zum Beispiel mit lecker eingelegten Karotten, Zucchini oder unbekannterem Gemüse wie den erwähnten Minigurken?

Der ultimative Quick Pickle Guide · Eat this! Foodblog für gesunde vegane Rezepte (4)

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen „sauer einlegen“ und Fermentieren?

Achtung, jetzt wird’s etwas nerdy. Bei der Methode des Einlegens oder englisch „to pickle“, die wir dir heute vorstellen, wird ein Sud über das Gemüse gegossen, der das Wachstum schädlicher Mikroorganismen wie Schimmelpilzen verhindert. Wir verwenden dazu einen sauren Essigsud, man kann aber auch mit Salzlake, Öl oder Alkohol Lebensmittel haltbar machen.

Beim Fermentieren, wie bei Kimchi oder Sauerkraut, ist genau das Gegenteil der Fall. Lebendige, gute Milchsäurebakterien sorgen beim „kontrollierten Vergammeln“ dafür, dass sich schlechte Mikroorganismen erst gar nicht ansiedeln können. Den Vorgang der Fermentation nennt man daher auch „milchsaure Vergärung“.

Der ultimative Quick Pickle Guide · Eat this! Foodblog für gesunde vegane Rezepte (5)

Schritt 1 – los geht’s!

  • Natürlich müssen es jetzt nicht gleich die mexikanischen Minigurken sein. Im Prinzip lässt sich alles einwecken, was du gerne magst. Achte nur darauf, dass du Gemüse, das nicht roh verzehrbar ist (wie beispielsweise diverse Bohnen) vorher dämpfst, kochst oder blanchierst.
  • Je frischer und knackiger das Gemüse ist, desto besser schmecken die Pickles später.
  • Experimentiere mit verschiedenem Gemüse, Gewürzen und Kräutern – es muss nicht immer die klassische Dillgurke sein! Uns hat es gerade eine Mischung aus Karotten, Thymian und Whisky angetan.
  • Verwende für das Einlegen immer normales Salz oder Meersalz – kein Jodsalz. Durch das Jod verlieren die Pickles schnell an Bissfestigkeit und werden weich.
  • Um das Gemüse schön in Form zu bringen, verwenden wir auch gerne mal den Spiralschneider oder unser heißgeliebtes Crinkle Cutter Messer – das bringt optisch Abwechslung ins Glas!
Der ultimative Quick Pickle Guide · Eat this! Foodblog für gesunde vegane Rezepte (6)

Schritt 2 – Einmachgläser vorbereiten

Damit du in ein paar Wochen beim Öffnen deiner Einmachgläser keine böse grün-graue, haarige Überraschung vorfindest, ist es wichtig, wirklich saubere, sterilisierte Einmachgläser zu verwenden.

Dazu gibt es mehrere Methoden. Wir finden aber das Sterilisieren mit heißem Wasser am einfachsten und verlässlichsten. Dazu kochst du einfach Wasser in einem großen Kochtopf auf und gibst Gläser und Deckel hinein. Anschließend alles mindestens 10 Minuten im heißen Wasserbad stehen lassen.

Wichtig: Achte im Anschluss unbedingt darauf, die Gläser nicht mehr auf der Innenseite, am Glasrand oder der Innenseite des Deckels mit den Händen zu berühren. Wir benutzen dafür immer eine einfache Küchenzange, dann kann nichts passieren. Wenn dich das Einweckfieber packt, kannst dir natürlich auch einen Profi-Glasheber besorgen.

Als Einmachgläser eignen sich grundsätzlich alle Gläser mit Schraubdeckel, die du übrig hast. Wir benutzen auch sehr gerne Mason Ball Jars und klassische Weckgläser.

Der ultimative Quick Pickle Guide · Eat this! Foodblog für gesunde vegane Rezepte (7)

Schritt 3 – der richtige Einlegesud

  • Das Wichtigste beim Einlegen ist natürlich das richtige Mischungsverhältnis von Essig, Salz, Zucker und Wasser. Auch diese Zutaten sorgen dafür, dass das Gemüse haltbar bleibt und lange lecker schmeckt.
  • Generell kannst du jeden Essig verwenden, der mindestens einen Säuregehalt von 5 % besitzt.
  • Wir haben eine Basis-Mischung für dich, die immer funktioniert. Gewürze, Kräuter und Co. kannst du jederzeit nach Belieben variieren. Dafür mischst du einfach 250 ml Essig mit 500 ml Wasser, 2 EL Meersalz und 2 TL Rohrohrzucker und kochst das Ganze auf. Fertig!
Der ultimative Quick Pickle Guide · Eat this! Foodblog für gesunde vegane Rezepte (8)

FürFür 6 Gläser

Quick Pickles –3 leckere Rezepte

Vorbereitungszeit 15 Minuten Minuten

Zubereitungszeit 15 Minuten Minuten

Gesamtzeit 30 Minuten Minuten

Für die scharfen Chili-Gurken-Pickles

Für die Karotten-Pickles mit Thymian & Whisky

Für die Zucchini-Pickles mit Kurkuma & Ingwer

Für die scharfen Chili-Gurken-Pickles

  • Gurken und Habanero vierteln und vorsichtig in saubere Einmachgläser geben.

  • Essig, Salz, Zucker, Wasser und Gewürze aufkochen und sofort über das Gemüse gießen. Anschließend gut verschließen, Glas auf den Kopf stellen und abkühlen lassen.

Für die Karotten-Pickles mit Thymian & Whisky

  • Karotten in Stifte schneiden und zusammen mit den Thymianzweigen in die Einmachgläser geben.

  • Essig, Salz, Ahornsirup, Wasser, Whisky und Gewürze aufkochen und sofort über das Gemüse gießen. Anschließend gut verschließen, Glas auf den Kopf stellen und abkühlen lassen.

Für die Zucchini-Pickles mit Kurkuma & Ingwer

  • Zucchini mit dem Spiralschneider in Spiralen schneiden (alternativ in Scheiben schneiden).

  • Essig, Salz, Reissirup, Wasser, Ingwer und Gewürze aufkochen und sofort über das Gemüse gießen. Anschließend gut verschließen, Glas auf den Kopf stellen und abkühlen lassen.

Tipps

Die Pickles nun gut verschlossen an einem kühlen, am besten dunklen Ort mindestens 4–6 Wochen ziehen lassen. Im Kühlschrank sind die Gläser etwa 12 Monate haltbar.

Die Sude (ja, der Plural klingt doof) lassen sich natürlich auch super untereinander austauschen.

Achtung: Quasi unendlich lange haltbar werden die Pickles, wenn die Gläser nach dem Verschließen eingekocht oder eingeweckt werden. Das funktioniert jedoch nur im Einkochautomat oder Druckkochtopf.

Rezept Pinnen Rezept Drucken
Der ultimative Quick Pickle Guide · Eat this! Foodblog für gesunde vegane Rezepte (9)

5 gute Gründe, warum du deine eigenen Pickles machen solltest

  • Es geht super einfach und schnell.
  • Du allein bestimmst was in das Glas wandert – vom Gemüse bis zum Sud.
  • Es schmeckt unglaublich gut.
  • Es sieht wunderschön aus und eignet sich hervorragend als Mitbringsel zur nächsten Grill- oder Geburtstagsparty.
  • Gemüsereste lassen sich so wunderbar und schnieke retten und haltbar machen.

Was legst du am liebsten ein? Schreib uns doch einen Kommentar, wir freuen uns.

Unterstütze uns

Für diesen Post haben wir keinen Sponsoren. Aber auch du kannst uns unterstützen und uns dabei helfen, dieses kleine Business aus Herzblut und viel Liebe zum Essen am Laufen zu halten. Was sagst du? Hast du Lust auf viele weitere Küchenabenteuer mit uns? Dann komm in die „Sriracha-Gang“ auf Steady.

Zu Steady

Der ultimative Quick Pickle Guide · Eat this! Foodblog für gesunde vegane Rezepte (10)

Nadine

Seit 2005 aus ethischen Gründen glücklich vegan. Ist dem Backen von gutem Sauerteigbrot verfallen, würde für Kartoffeln ihr letztes Hemd geben und wird deshalb auch Mrs. Potato Head genannt. Träumt außerdem vom eigenen Permakulturgarten mit den Bremer Stadtmusikanten.

Der ultimative Quick Pickle Guide · Eat this! Foodblog für gesunde vegane Rezepte (2024)
Top Articles
Latest Posts
Article information

Author: Trent Wehner

Last Updated:

Views: 5934

Rating: 4.6 / 5 (56 voted)

Reviews: 87% of readers found this page helpful

Author information

Name: Trent Wehner

Birthday: 1993-03-14

Address: 872 Kevin Squares, New Codyville, AK 01785-0416

Phone: +18698800304764

Job: Senior Farming Developer

Hobby: Paintball, Calligraphy, Hunting, Flying disc, Lapidary, Rafting, Inline skating

Introduction: My name is Trent Wehner, I am a talented, brainy, zealous, light, funny, gleaming, attractive person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.